Ausbildungsberuf Justizvollzugsbeamter/Justizvollzugsbeamtin: Worum geht es genau?
Umgangssprachlich ist der Beruf des Justizvollzugsbeamten/ der Justizvollzugsbeamtin unter dem Namen „Gefängniswärter/in“ bekannt. Der Vorbereitungsdienst, eine duale Ausbildung, macht dich fit für diesen anspruchsvollen Job: Den theoretischen Teil absolvierst du an einer Justizvollzugsschule, den praktischen Teil vor Ort in einer Justizvollzugsanstalt (JVA). In einigen Bundesländern kannst du dich schon während der Ausbildung auf einen Bereich spezialisieren, etwa auf den Werkdienst, den Krankenpflegedienst oder den Allgemeinen Vollzugsdienst.
In der Ausbildung lernst du die rechtlichen Grundlangen des Strafvollzugs kennen. Du befasst dich mit Psychologie, Pädagogik und Kriminalistik, eignest dir Strategien der Konfliktbewältigung sowie den Umgang mit Schusswaffen an. Selbstverteidigung, Erste Hilfe und Sport stehen ebenfalls auf deinem Stundenplan.
Das Berufsbild Justizvollzugsbeamter/Justizvollzugsbeamtin
Als Justizvollzugsbeamter/Justizvollzugsbeamtin im mittleren Dienst sorgst du dafür, dass Gefängnisinsassen/ Gefängnisinsassinnen während ihrer Haftstrafe sicher verwahrt und auf das Leben danach vorbereitet werden. Du bearbeitest ihre Aufnahme- und Entlassungspapiere, kontrollierst Zellen, führst körperliche Durchsuchungen durch und/oder unterstützt die Häftlinge bei ihrer Aus- bzw. Weiterbildung. Kranke Häftlinge zu pflegen, sie mit Kleidung und Essen zu versorgen sowie die Zusammenarbeit mit Gerichten und Staatsanwaltschaften gehören ebenfalls zu deinen Aufgaben.
Von Bundesland zu Bundesland können die Berufsbezeichnung und die Tätigkeiten eines Justizvollzugsbeamten/ einer Justizvollzugsbeamtin variieren. Mancherorts heißt dieser Beruf z. B. Justizvollzugsfachwirt/in. Die Vorteile des Beamtenstatus sind jedoch überall gleich: Du verdienst überdurchschnittlich, bist unkündbar und wirst im Alter eine attraktive Pension erhalten.
Zugangsvoraussetzungen
Da die Ausbildung zum Justizvollzugsbeamten/zur Justizvollzugsbeamtin Ländersache ist, kann es je nach Bundesland Unterschiede bei den Zugangsvoraussetzungen geben. Meist ist ein Mindestalter von 18 bis 21 Jahren für den Vorbereitungsdient vorgeschrieben. Das Höchstalter liegt zwischen 34 und 45 Jahren. Zudem darfst du nicht vorbestraft sein.
Du solltest den Realschulabschluss gemacht bzw. nach dem Hauptschulabschluss eine Berufsausbildung absolviert haben. Für die Spezialisierung auf den Sanitätsdienst wird beispielsweise eine vorangegangene Ausbildung im Bereich Gesundheits- und Krankenpflege erwartet. Außerdem solltest du für diesen fordernden Job körperlich und geistig fit sein und dir deine Eignung vom Amtsarzt oder der Amtsärztin bestätigen lassen. In manchen Bundesländern musst du darüber hinaus einen Sporttest bestehen.
Dauer der Ausbildung
18 bis 24 Monate
Entwicklungsmöglichkeiten
Wenn du die Fachhochschulreife besitzt, kannst du nach der Ausbildung eine Aufstiegsweiterbildung im gehobenen Dienst machen. Dabei handelt es sich um ein dreijähriges Diplomstudium. Du kannst aber auch Soziale Arbeit, Öffentliches Recht oder ein anderes Studium anhängen.
Wo finde ich eine Anstellung?
Justizvollzugsbeamte/Justizvollzugsbeamtinnen arbeiten in Justizvollzugsanstalten, d. h. in Gefängnissen.Fotonachweis: © IMAGO / photothek