Betriebliche Ausbildung oder schulische Ausbildung

Bei der Wahl nach der richtigen Ausbildungsform entscheidet häufig die Fachrichtung darüber, denn die meisten Berufsbilder werden nur auf einem Ausbildungsweg angeboten. So gibt es etwa die Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker nur im Rahmen einer betrieblichen Lehre und den Erzieherberuf kannst du nur mit einer schulischen Ausbildung erlernen. Es gibt jedoch auch Berufsfelder, die sowohl schulisch als auch betrieblich angeboten werden. Du solltest die wichtigsten Unterschiede kennen, um dich richtig entscheiden zu können. Hier erfährst du, was die duale von der schulischen Ausbildung unterscheidet …

 

Betriebliche bzw. duale Ausbildung

Eine gewerbliche Ausbildung findet direkt im Betrieb statt

Die beliebteste Ausbildungsform ist die duale Ausbildung, besonders in den Bereichen Handwerk, Industrie und Handel. Es stehen über 300 Berufe zur Auswahl, bei denen sich Theorie und Praxis jeweils in Blöcken oder an bestimmten Tagen abwechseln. Das an der Berufsschule erworbene Wissen kannst du dann direkt im Betrieb praktisch anwenden. Meist dauert diese Art der Lehre zwischen zwei und dreieinhalb Jahren, doch mit dem Abi oder durch sehr gute Leistungen lässt sich die Ausbildung auf Antrag verkürzen. Rechtlich ist für eine duale Ausbildung kein bestimmter Schulabschluss vorgeschrieben, da der Betrieb entscheidet. Von diesem erhältst du dann deinen Ausbildungsvertrag.

Ein sehr wichtiger Vorteil der dualen Lehre gegenüber der schulischen Ausbildung besteht darin, dass du vom ersten Tag an ein Ausbildungsgehalt bekommst. Wenn dieses etwas knapp ausfällt, dann kannst du Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) beantragen. Deine Zukunftsperspektiven nach der dualen Lehre sind super. Egal, ob du im Anschluss direkt in den Beruf einsteigst oder eine Weiterbildung zum Betriebswirt, Techniker oder den Meistertitel absolvierst: Fachkräfte sind sehr gefragt und werden gebraucht. Die Übernahmechancen für Lehrlinge sind großartig, denn viele Unternehmen bilden für ihren eigenen Nachwuchsbedarf aus.

 

Schulische Ausbildung

Bei einer schulischen Ausbildung muss viel gelernt werden

Wer sich für einen Beruf im Sozial-, Gesundheits- oder auch Medienbereich interessiert, wird meist eine schulische Ausbildung aufnehmen müssen. Zudem werden viele technische und kaufmännische Berufe in dieser Ausbildungsform angeboten, wie etwa der Informatik-Assistent/-in, der Medizinisch-technische/-r Assistent/-in, der Wirtschaftsassistent/-in oder der Fremdsprachenkorrespondent/-in. Der Unterricht findet in Vollzeit statt. Im Gegensatz zur dualen Ausbildung wird bei der schulischen die Praxisphase durch ein Pflichtpraktikum absolviert. Dort kannst du dein Know-how aus der Theorie im Berufsalltag umsetzen. Allerdings sind die Praktika meist nicht vergütet. Die Zugangsvoraussetzungen für die schulische Ausbildung sind unterschiedlich geregelt und richten sich nach Beruf sowie Bundesland. Die Dauer hängt vom Berufsabschluss ab und variiert je nach Bildungsinstitut. Es gibt private und staatliche Bildungseinrichtungen. Prüfe daher vor deiner Bewerbung um einen Ausbildungsplatz, ob der angestrebte Abschluss auch bundesweit anerkannt ist, falls du später überregional tätig sein möchtest.

Der Nachteil der schulischen Ausbildung besteht darin, dass du hier kein Ausbildungsgehalt bekommst, es sei denn, der Bildungsträger gehört zum öffentlichen Dienst. Außerdem musst du in vielen Fällen mit Aufnahmegebühren oder Kosten für Seminare und Prüfungen rechnen. Schau dich deshalb nach Fördermöglichkeiten, wie etwa dem Schüler-BAföG um und stelle den Förderantrag rechtzeitig. Die Zukunftsaussichten sind mit einer schulischen Ausbildung ebenfalls toll und dir stehen jeweils deinem Berufsbild entsprechende Weiterbildungsoptionen offen. Einige Bildungsträger bieten an, gleichzeitig die Fachhochschulreife zu erwerben, sodass du nach dem Abschluss ein Studium aufnehmen könntest.

 

Fotonachweise: © Fotolia /nastia1983 ; istock.com/monkeybusinessimages; istock.com/portishead1

 

Login