Einstellungstest: So knackst du die harte Nuss

Wie soll ein Unternehmen aus einer Vielzahl von Bewerbern die richtigen herausfiltern? Gerade wenn es scheinbar viele potenzielle Kandidaten für eine begehrte Lehrstelle gibt, muss irgendwie die Spreu vom Weizen getrennt werden. Allein mit einem Interview ist dies nicht getan. Außerdem haben viele Unternehmen auch gar nicht die Zeit oder die Kapazitäten, um mit allen ein intensives Gespräch zu führen. Daher greifen manche Unternehmen auf ein bewährtes und beliebtes Mittel – den Einstellungstest. Er findet häufig nach einer erfolgreichen Bewerbung und vor dem Vorstellungsgespräch statt. Oft wird er auch im Rahmen eines Assessment-Centers durchgeführt. Mit dem Test stellt man schnell fest, ob ein Bewerber mit seinen Stärken nur geflunkert hat oder wirklich über die notwendigen Voraussetzungen verfügt. Wie der Einstellungstest abläuft und wie du dich darauf vorbereiten kannst, um ihn zu meistern, verraten wir Dir hier.

 

Wie läuft ein Einstellungstest ab?

Entweder lädt man Dich ins Unternehmen ein und Du absolvierst den Test an einem Computer vor Ort oder Du erhältst einen Link zugeschickt, der an einem bestimmten Tag zu einer genauen Uhrzeit freigeschaltet wird. Du wirst dazu aufgefordert, in einer vorgegebenen Zeit verschiedene Aufgaben zu lösen. Der Test kann bis zu mehrere Stunden lang dauern und besteht aus unterschiedlichen Testfragen. Einige Fragen werden offen gestellt. Andere wirst Du als Multiple-Choice-Test absolvieren, bei denen Du aus vorgegebenen Antworten die richtige auswählen sollst.

 

Was wird abgefragt?

Das Unternehmen möchte sich ein Bild über Deine Fähigkeiten in unterschiedlichen Bereichen machen. Deshalb wird Dir mächtig auf den Zahn gefühlt, indem Du mehrere Testblocks zu verschiedenen Themen bewältigen musst. Mache Dich auf Fragen zum Allgemeinwissen, Matheaufgaben und Sprachtests gefasst. Die Inhalte richten sich nach dem Berufsfeld. Wenn Du einen technischen Beruf erlernen möchtest, dann werden sich die Aufgaben eher auf Mathematik beziehen. Für Ausbildungsberufe, bei denen Fremdsprachen oder ein ausgeprägtes Sprachgefühl wichtig sind, prüft man Rechtschreibung, Grammatik sowie Deine Sprachkenntnisse. In gestalterischen Berufen kannst Du damit rechnen, dass Du Dir etwas Kreatives einfallen lassen musst. Es gibt auch Aufgaben, die auf Dein logisches Denkvermögen abzielen und etwas knifflig sind. Dabei musst Du eine vorgegebene Reihenfolge richtig weiterführen oder bestimmte Muster erkennen.

Weiterhin werden Deine Soft Skills unter die Lupe genommen, indem Du psychologische Fragen beantworten musst. Dazu wird Deine Konzentrationsfähigkeit, Stressresistenz und Persönlichkeit geprüft.

 

Wie wird die Persönlichkeit geprüft?

Einige Unternehmen haben spezielle psychologische Tests entwickelt, um Dein Einfühlungsvermögen, Belastbarkeit, Kommunikations- oder Teamfähigkeit zu prüfen. Das sieht in etwa so aus, dass Du Dich selbst einschätzen musst. Dazu wird Dir eine Aussage vorgegeben und Du musst auf einer Skala von „Trifft voll zu“ bis „Trifft überhaupt nicht zu“ auswählen, was am besten zu Dir passt. Ein Beispiel dafür wäre das Statement: „Unter Druck kann ich besonders gut arbeiten“ oder „Ich kann mich gut in meine Mitmenschen hineinversetzen“.

 

Wie kann ich mich für den Test vorbereiten?

Sobald Du vom Unternehmen einen Termin für den Test erhalten hast, solltest Du damit beginnen, Dich vorzubereiten. Im Netz findest Du viele Plattformen mit Musteraufgaben zu unterschiedlichen Themenblöcken, Logik- und Psychologietests sowie Simulationen zu Onlinetests, die Du probeweise absolvieren kannst. In vielen Fällen geben die Unternehmen Tipps zur Vorbereitung oder schicken entsprechende Links zu Übungsmaterial aus vorangegangenen Tests. Übrigens kann Dich der Personaler auch während eines Vorstellungsgespräches spontan zu einem Test auffordern, um Deine Stressresistenz zu checken. Mit diesen Tipps kannst Du jeden Einstellungstest schaffen:

Sammle Informationen

  1. Informiere Dich unbedingt über das Unternehmen und die Branche. Präge Dir Fachausdrücke ein und recherchiere über Hintergründe oder gegebenenfalls technologische Fortschritte in diesem Wirtschaftssektor sowie aktuelle Produkte des Unternehmens.

 

 Allgemeinbildung

  1. Setze Dich mit Geschichte und aktuellen gesellschaftlichen sowie politischen Themen auseinander. Verfolge die Nachrichten, gehe mit offenen Augen durch die Welt und bleib interessiert. So schaffst Du die Herausforderungen in Tests, die darauf abzielen herauszufinden, wie es um Dein Allgemeinwissen steht.

 

Rechtschreibung und Interpunktion

  1. Es kann nicht schaden, Dich noch einmal mit Komma- und Grammatikregeln sowie der Schreibweise komplizierter Wörter zu beschäftigen. In manchen Testaufgaben bekommst Du ein Sprichwort vorgegeben, das Du zu Ende führen sollst. Entsprechende Wiederholungsübungen können nicht schaden.

 

Gehirntraining durch Spiele

  1. Lade Dir Konzentrationsspiele herunter und beschäftige Dich mit kniffligen Aufgaben. Das hält Dein Gehirn auf Trab und fördert Deine Gedächtnisleistung. So bereitest Du Dich optimal auf Testaufgaben vor, auf die Du Dich nicht wirklich einstellen kannst.

 

Mathematik – vorher nochmal üben

  1. Die meisten Kandidaten fürchten sich vor Mathematikaufgaben und kommen dabei mächtig ins Schwitzen. Normalerweise sind sie nicht so komplex, wie in Schulklausuren. Wiederhole dennoch wichtige Bruch- bzw. Prozentregeln und übe anhand von Textaufgaben.

 

Die Ruhe bewahren

  1. Bleib cool und lass Dich nicht stressen, auch wenn Dir nur eine bestimmte Zeitspanne bleibt. Löse zunächst einfachere Fragen hintereinander weg. So bleibt Dir genug Zeit für die etwas kniffligeren Aufgaben. Das gilt auch, wenn Du an einer Aufgabe hängen bleibst. Meist ist es nur eine Blockade, die sich in paar Minuten plötzlich wie von selbst löst.

 

Ausgeschlafen und pünktlich

  1. Sei pünktlich! Achte darauf, dass Du ausgeruht und vor allem rechtzeitig zum Test erscheinst. Bewerber, die zu spät kommen, werden sonst nicht mehr zugelassen. Viel Erfolg!

 

 

Fotonachweis: © ra2 studio/ Fotolia

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