Die Größe der Firma: Konzern, Mittelstand, Start-up?

Bei der Suche nach einem geeigneten Ausbildungsplatz wirst du dich sicher fragen: „Welche Firma ist die richtige für mich?“, „Wie hoch ist die Ausbildungsvergütung?“ und „Wie groß sind dort die Übernahmechancen?“ Das ist wichtig und super, dass du dir diese Fragen stellst. Schließlich wirst du einen Großteil deines Lebens dort verbringen, und du möchtest dich so gut wie möglich weiterentwickeln und deine Zukunft bestmöglich aufbauen. Um deine Entscheidung ein wenig zu erleichtern, klären wir dich etwas näher über die Unterschiede zwischen kleinen und mittelständischen Betrieben, großen Unternehmen bzw. Konzernen sowie Start-ups auf. Hier erfährst du, welche Vor- und Nachteile die Größe der Firma für dich als Azubi jeweils birgt …

 

Ausbildung in einer großen Firma: der Konzern

Große bekannte und etablierte Unternehmen wirken für viele Azubis äußerst attraktiv. Dort einen Ausbildungsplatz zu ergattern, gestaltet sich jedoch häufig als Spießrutenlauf. Die Bewerbervoraussetzungen sind hoch angesetzt, da sich bei Konzernen mehr Schulabgänger bewerben als diese Lehrstellen anbieten. Die Personaler sichten Hunderte von Bewerbungen und sortieren die Spreu vom Weizen in Aufnahmetests, Assessment Centern sowie knallharten Interviews. Doch wer es geschafft hat, kann sich auf ein gutes Lehrlingseinkommen freuen. Viele große Betriebe sind zudem international ausgerichtet und haben mehrere Filialen. So hast du hier super Möglichkeiten, einen Teil deiner Ausbildung an einem anderen Standort oder sogar im Ausland zu verbringen.

Da Konzerne meist mehrere Auszubildende einstellen, ist eine Übernahme nicht immer sicher. Dazu müsstest du durch besondere Leistungen auffallen und einen guten Draht zum Chef haben. Diesen bekommst du in großen Unternehmen allerdings, wenn überhaupt, nur selten zu Gesicht. Nach deinem Abschluss kannst du jedoch mit dem Namen und dem Image des Unternehmens sowie deinen Erfahrungen glänzen. Was dir bei deiner späteren Jobsuche möglicherweise einen Vorteil verschafft.

Wenn du ein Mensch bist, der sich gut in bestehende Hierarchien eingliedern kann, kein Problem mit festen Unternehmensstrukturen hat und seine Karriere langfristig plant, dann könnte eine Ausbildung bei einem großen Unternehmen das Richtige für dich sein.

 

Lehre in kleinen Firmen und im Mittelstand

Die wenigsten Azubis sind bei großen Firmen. Wusstest du, dass etwa 90 Prozent aller Auszubildenden in Deutschland ihre Lehre bei mittelständischen Unternehmen absolvieren? In kleineren Firmen wirst du vielleicht sogar der einzige Azubi sein. Klarer Vorteil für dich, denn kleine und mittelständische Unternehmen bieten ihren Azubis vor allem eine intensive Einarbeitung. Du hast stets einen Ansprechpartner an deiner Seite, etwa deinen Ausbilder oder Vorgesetzten, dem du zeigen kannst, was in dir steckt. Wenn du eine Lehre im Handwerk aufnehmen möchtest, dann bist du in einem kleinen oder mittelständischen Handwerksbetrieb super aufgehoben. Diese sind besonders ausbildungsaktiv, da sie meist für ihren eigenen Nachwuchsbedarf ausbilden und entsprechend investieren. Hier hast du nicht nur tolle Chancen mit deiner Bewerbung, weil viele Schulabgänger lieber in großen Konzernen arbeiten wollen oder an die Universitäten strömen, sondern auch hohe Aussichten auf eine Übernahme. Mit einer entsprechenden Weiterbildung kannst du dich schnell in die Chefetage katapultieren

Weitere Pluspunkte, die für die kleinen bzw. mittelständischen Unternehmen sprechen, sind ein angemessenes Ausbildungsgehalt und ein angenehmes Betriebsklima, durch überschaubare Mitarbeiteranzahlen und Kundenaufträge.

 

Als Azubi in ein Start-up?

Zunächst einmal: Es gibt nicht viele Start-ups, die Ausbildungsplätze anbieten, doch es werden immer mehr. Jetzt wirst du dich sicher fragen, ob denn die neu gegründete Firma überhaupt für die Zeit existieren wird, in der du deine Ausbildung absolvieren musst. Zugegeben stellt das natürlich ein Risiko dar, mit welchem du allerdings auch bei einem kleinen etablierten Betrieb rechnen musst. Eine Ausbildung bei einem Gründerunternehmen bietet dir viele Vorteile. Die Hierarchien sind sehr flach und die Unternehmensstrukturen dynamisch. Du wirst von Anfang an mit ins Team eingebunden, die Zusammenarbeit ist eng und dein Aufgabenbereich kann sehr breit gefächert sein. So gewinnst du von Anfang an intensive Einblicke in die Unternehmensprozesse. Da du quasi in das Unternehmen hineinwächst, sind die Übernahmechancen sehr hoch und die Karriereaussichten super. Ein Sprung in die Führungsebene ist hier wahrscheinlicher und kann schneller gelingen, als in großen Unternehmen.

Auf der anderen Seite kann dein Ausbildungsgehalt geringer ausfallen, als beim Durchschnitt und nicht selten wirst du ins kalte Wasser geschmissen, da Start-ups nicht viel Erfahrung mit Azubis haben. Dafür bietet dir eine Lehre in einem frisch gegründeten Betrieb viel Raum für deinen Einfallsreichtum, der hier eher geschätzt wird, als in großen Firmen. Wenn es dir wichtig ist, dich mit den Idealen und Produkten eines Unternehmens identifizieren zu können, du dir spannende Herausforderungen sowie eine familiäre Atmosphäre wünschst, dann wäre eine Lehre in einem Start-up optimal für dich.

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