Welcher Beruf passt zu mir?

 

Was willst du werden, wenn du mal groß bist?

 

 

Jeder, der bereits eine Antwort auf diese Frage hatte, ist anderen weit voraus. Viele haben keine Ahnung. Wenn du auch noch nicht wissen solltest, welchen beruflichen Weg du einschlagen möchtest, dann ist es höchste Eisenbahn, dich damit auseinanderzusetzen. Vielleicht weißt du schon, was für dich auf keinen Fall infrage kommt, denn dann bist du schon einen großen Schritt weiter. In diesem Beitrag stellen wir dir drei wichtige Schritte vor, die dich dazu anleiten sollen, deine Berufsauswahl besser eingrenzen und somit hoffentlich deinen Traumberuf finden zu können…

 

Schritt 1: Selbstreflexion

 

Nimm dir Zeit und höre tief in dich hinein. An dieser Stelle möchten wir dich ausdrücklich dazu auffordern, dies im Alleingang zu tun. Viele Azubis brechen ihre Lehre vorzeitig ab, weil sie keine Ahnung hatten und sich dann bei ihrer Entscheidung von Familie und Freunden beeinflussen lassen haben. Es ist dein Leben und allein du musst glücklich werden. Natürlich kannst du dich mit deinen Eltern und deinen Freunden beraten. Sie kennen vielleicht sogar Stärken und Schwächen an dir, die dir selbst gar nicht bewusst sind. Gespräche mit ihnen können dir helfen, deine Gedanken und Ideen zu ordnen. Doch die alleinige Entscheidung über deinen Traumberuf wirst du selbst treffen müssen. Auch wenn du später merken solltest, dass ein bestimmter Beruf doch nichts für dich ist, übernimmst nur du die Verantwortung dafür und wirst nicht sauer auf einen deiner Lieben sein. Nimm dir in der nächsten Zeit immer einen Stift und einen Notizblock mit oder nutze die Memofunktion deines Smartphones. Gehe mit offenen Augen durch deinen Ort und schau dich um. Beobachte Menschen, denen du jeden Tag begegnest, bei ihrer Arbeit. Du wirst schnell feststellen, dass es so viele interessante Berufe gibt, von denen du bisher noch keine Ahnung hattest, dass es sie gibt. Nutze jede Gelegenheit, um mit Personen zu sprechen, deren Tätigkeit dir spannend vorkommt. Du kannst sie ruhig fragen, was ihnen an ihrem Job gefällt und wie sie dahin gekommen sind, ihren Beruf auszuüben. So holst du viele Informationen ein und dein Denkprozess beginnt.

 

Schritt 2: Fragen über Fragen

 

Deinen Berufswunsch wirst du nicht zwischen Tür und Angel oder zwischen Frühstück und Abendessen entscheiden können. Bis du weißt, was du wirklich möchtest, ist ein Prozess nötig, denn du allerdings selbst steuern kannst. Und das solltest du auch tun. Das geht am besten, indem du dir wichtige Fragen stellst und diese immer im Hinterkopf behältst. Schreib sie dir daher auf und mache, wann immer dir etwas dazu einfällt, Notizen dazu. Setze dich täglich damit auseinander und du wirst sehen, du kommst deinem Berufswunsch schnell näher. Jedes Mal, wenn du dich mit einem Berufsbild beschäftigst, nimm dir diese Fragen vor und schreibe alles auf, was dir dazu in den Kopf kommt. Diese wichtigen Fragen können dir helfen, deinen Entscheidungsprozess voranzutreiben:

 

Was wollte ich als Kind werden?

 

Als kleiner Steppke hattest du sicher schon einige Vorstellungen davon, was du werden wolltest, wenn du nur erst mal groß bist. Höre in dich hinein. Vielleicht sind deine Berufswünsche von anno dazumal noch aktuell? Egal, ob Bonbonverkäufer, Hubschrauberpilot oder Schauspielerin, vielleicht ist noch etwas übrig von diesem Wunsch? Auch wenn es nicht mehr genau dieser Job sein soll, dann schau dir trotzdem die Ausbildungsmöglichkeiten in der entsprechenden Berufsbranche an. So kann dein Kindheitstraum vom Bonbonverkäufer etwa zu einer Ausbildung zum Süßwarentechnologen führen. Der Hubschrauberpilot könnte sich beispielsweise die Inhalte der Lehre zum Fluggerätemechaniker anschauen. Oder wie wäre es mit einer Ausbildung zur Film- und Fernsehwirtin? In jedem Fall bietet das Graben in alten Kindheitswünschen einen Anhaltspunkt.

 

Welche Tätigkeiten machen mir richtig Spaß?

 

Überlege und schreibe auf, was du tatsächlich am liebsten machst. Ganz gleich, ob das Putzen, Kochen, Lesen oder eines deiner Hobbys ist. Mit Sicherheit gibt es einen Beruf, bei welchem du diese Tätigkeiten zu einem Großteil ausführen kannst.

 

Was möchte ich auf gar keinen Fall machen?

 

Diese Frage ist meist ziemlich einfach zu beantworten. Wer beispielsweise auf keinen Fall den ganzen Tag im Büro herumsitzen möchte und in einen Computer starren, der kann alle Berufe, die damit zu tun haben, ausschließen und so seine Auswahl stark eingrenzen. Zwar wirst du dennoch hin und wieder mit einem PC zu tun haben, aber eben nicht in einem großen Ausmaß.

 

Welche Tätigkeiten finde ich stressig oder langweilig?

 

Notiere alles, was dir dazu einfällt. Wenn du damit fertig bist, dann kategorisiere die langweiligsten bzw. stressigsten Tätigkeiten in einer Art Rangliste. Das könnte zum Beispiel sein mit Zahlen arbeiten, putzen, telefonieren, viel reisen etc. Achte bei deiner Berufswahl darauf, dass du Jobs, deren vorwiegende Aufgaben aus den ersten drei für dich stressigsten oder langweiligsten Tätigkeiten bestehen, gleich aussortierst.

 

Möchte ich am liebsten mit Menschen, Tieren oder Maschinen arbeiten?

 

Tolle Frage, oder? Vielleicht bist du nur noch nicht darauf gekommen, sie dir zu stellen. Sie wird dir dabei helfen, deinen Schwerpunkt auf die richtigen Berufsfelder zu lenken. Wenn du lieber deine Ruhe haben möchtest, dann könnten verwaltungstechnische Berufe für dich infrage kommen. Im Gesundheits- und Sozialwesen, im Handel und in kaufmännischen Berufen hast du häufiger mit Menschen bzw. Kunden zu tun. Falls deine besten Freunde Tiere sind, dann hast du vor allem im Agrarsektor eine große Auswahl an Traumberufen.

 

Arbeite ich gern mit meinen Händen oder lieber mit dem Kopf?

 

Mit dieser Frage kannst du am besten einschätzen, welche Berufsbereiche zu dir passen und welche nicht. Du möchtest auf keinen Fall ein Bürofuzzi werden, sondern hast Freude daran, lieber etwas mit deinen Händen zu machen, dich körperlich zu betätigen oder etwas entstehen zu sehen? Dann könnten Berufe im Handwerk, im Sozial- und Gesundheitswesen oder in der Gastronomie etwas für dich sein. Liebst du es, dich morgens mit einer schönen heißen Tasse Kaffee in einen Schreibtischstuhl zu schwingen? Dann schau dich in Wirtschaftsberufen, wie etwa im Handel und im Bankenwesen um.

 

Bin ich eine Eule oder Lerche?

 

Erwiesenermaßen gibt es zwei verschiedene Typen, wenn es um den Schlaf-wach-Rhythmus eines Menschen geht und was dessen Energiehaushalt betrifft. Finde heraus, welcher Typ du bist. Wenn du morgens schon zeitig munter bist, Bäume ausreißen könntest und die besten Ideen hast, abends jedoch abmattest und dann alles eher ruhig angehst, dann gehörst du höchstwahrscheinlich zu den Lerchen. Eulen hingegen kommen morgens schlecht in die Gänge, werden jedoch nach Mittag richtig aktiv und auch kreativ. Dieser Aspekt spielt eine wichtige Rolle bei der Wahl deines Berufes. Als Eule wirst du dich beispielsweise bei einer Lehre zum Bäcker schon mitten in der Nacht aus den Federn quälen müssen, wohingegen Lerchen es in Gastronomieberufen schwer haben werden, sich auch noch bis in die späten Abendstunden hinein zu konzentrieren.

 

Wo möchte ich am liebsten arbeiten?

 

Schmuddelwetter, Frost oder Hitze spielen für dich keine Rolle, Hauptsache du bist draußen? Dann wäre ein Job, bei dem du an der frischen Luft tätig bist, ideal für dich. Berufe, die meist im Freien ausgeübt werden, findest du vor allem im Handwerkswesen, aber auch im Agrarsektor, z. B. bei einer Ausbildung zum Tierwirt. Oder bist du vielleicht ein Typ, der das Rattern von Motoren liebt und den Geruch von Maschinen? Dann wird dein Lieblingsarbeitsplatz sicher eine Werkstatt bzw. eine Fertigungshalle. Bist du lieber „on the road“ und möchtest verschieden Orte kennenlernen? Wie wäre es dann, Lkw-Fahrer zu werden? Anhand dieser Frage kannst du deinen zukünftigen Job nach deinem bevorzugten Berufsambiente auswählen.

 

Möchte ich experimentieren, kreativ sein oder strukturiert arbeiten?

 

Wenn Chemie, Biologie und Physik an der Schule deine Lieblingsfächer waren, dann wirst du in einem technischen Job aufblühen, bei dem du es mit Experimenten und Versuchen zu tun hast. Basteln oder künstlerisch tätig zu sein, liegt dir eher? Oder, vielleicht spielst du sogar ein Instrument? Dann schau dich nach Ausbildungen in gestalterischen Jobs um und mach deine Lieblingsbeschäftigung zum Beruf. Es kann auch sein, dass nichts davon auf dich zutrifft und du eher ein Typ bist, der genaue Anweisungen braucht, damit er weiß, was er zu tun hat. Berücksichtige dies bei deiner Berufswahl.

 

Schritt 3: Finde deinen Traumberuf!

 

Nachdem dir nun in immer klarer geworden ist, was dir Spaß machen würde und was beruflich für dich auf gar keinen Fall infrage kommt, geht es nun ans Recherchieren. Schau dir die Berufsgruppen genau an. Du wirst schnell herausfinden, ob du lieber in der Gastronomie oder in einem gestalterischen Beruf, im Handwerk oder in der Wirtschaft, in einem technischen Job oder doch lieber in einem Gesundheitsberuf tätig sein möchtest. Beschäftige dich anhand deiner Antworten auf die Fragen mit den Ausbildungsinhalten und den Tätigkeitsfeldern der Berufe. Das wird einige Zeit dauern, doch wenn du dir vornimmst, dich jeden Tag ein bis zwei Stunden intensiv damit auseinanderzusetzen, dann kannst du schneller deine Auswahl treffen. Auch bei uns auf alle-ausbildungsstellen.de kannst du hier im Interessens-Test die verschiedensten Berufe entdecken. So musst du auf die Frage „Welcher Beruf passt zu mir?“ nie wieder mit „Keine Ahnung“ antworten.

Ein letzter Tipp: Höre bei der endgültigen Entscheidung auch auf dein Bauchgefühl!

 

Fotonachweis: © Maridav / Fotolia

Login